Am Tag des Gedenkens an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft, und zum 80. Jahrestag der Befreiung des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz, hat die Katholische Gemeinde St. Josef in Berlin-Köpenick eine bewegende Gedenkveranstaltung am 27. Januar 2025 organisiert. Die Initiative dieses, seit 2022 stattfindenden christlichen Gedenkens, verdanken wir dem leitenden Pfarrer dieser Gemeinde, Mathias Laminski.
Am Abend fand eine Andacht an der Erinnerungswand des Gedenkortes Altglienicke mit Verlesung der 1370 Opfernamen statt, die in dem Urnensammelgrab bestattet sind. Beteiligt haben sich viele interessierte Gemeindemitglieder, Namenspaten, gesellschaftliche Organisationen, und Politiker. Grußworte haben der neue Botschafter der Republik Polen, Jan Tombińsk,i und der Bezirksbürgermeister von Berlin Treptow-Köpenick, Oliver Igel, gesprochen. Für die musikalische Umrahmung dieser Gedenkveranstaltung sorgten der Deutsch-Polnische Chor „Spotkanie“ aus Berlin und der Kirchenmusiker der St. Josef Gemeinde Tobias Segsa.
Am Vormittag war dem polnischen Pfarrer Wacław Zienkowski eine Gedenkandacht in der Krypta der St. Hedwig-Kathedrale gewidmet. Pfarrer Zienkowski war Häftling des KZ Sachsenhausen. Die Organisation dieser Gedenkandacht übernahm Pfarrer Mathias Laminski in Zusammenarbeit mit dem Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin. Durch die Andacht führte Domkapitular Msgr. Ulrich Bonin. Familienangehörige des ermordeten Pfarrers Zienkowski sowie der Pfarrer der Polnischen Katholischen Mission in Berlin, Przemek Kawecki, nahmen daran teil. Im Anschluss bestand die Möglichkeit zum stillen Gedenken.
Pfarrer Wacław Zienkowski war vor dem 2. Weltkrieg als beliebter, langjähriger Pfarrer in Rawa Mazowiecka tätig. Während der deutschen Besatzung beteiligte er sich an den Aktivitäten des polnischen Widerstandes, verhalf gefangenen polnischen Soldaten und Juden zur Flucht aus dem Kriegsgefangenenlager, das die Deutschen 1939 neben seiner Kirche errichtet hatten.
Auf Grund einer Denunziation wurde er im Juli 1940 zusammen mit 20 Einwohnern von Rawa Mazowiecka von der Gestapo verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt. Er überlebte die Lagerhaft in Sachsenhausen nur um drei Wochen. Am 5. August 1940 verstarb er dort als Märtyrer seines Glaubens. Die Urne mit dem Namen Wacław Zienkowski wurde am 19. Dezember 1940 im Urnensammelgrab U2 auf dem städtischen Friedhof Altglienicke beigesetzt.
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